Klausengrat
Brandlberg 1516m
Chiemgauer Alpen
Goglalm, Spitzsteinhaus
Spitzsteinhaus 1260m
Gratwanderung über den Brandelberg zum Klausenberg
Über den Klausenkamm nördlich des Spitzsteines verläuft ein Höhenweg, bekannt als
Klausen-Gratwanderweg, den man ohne Übertreibung als großartig bezeichnen kann. An senkrechten
Felswänden vorbei, über eine tiefe Scharte, steile Anstiege und eine weite Hochfläche führt der Weg
sehr abwechslungsreich zum Klausenberg, Aus- und Tiefblicke garantiert - ein Weg aus der Kategorie
»Genusstour«. Die Anforderungen dieser Tour dürfen aber nicht unterschätzt werden, denn
der Weg ist lang, vom Auf und Ab geprägt und anstrengender, als es der reine Höhenunterschied
vermuten lässt.
vom Spitzsteinhaus zum Klausengrat 211
Vom Spitzsteinhaus auf der Schotterstraße in Kehren nach Osten hinauf zur kleinen Auer-Alm. An der Alm nördlich weiter
Brandelberg, Klausen, Klausen-Gratwanderung und durch Wald an die Spitzsteinwand heran. Der weitere Weg führt direkt unter
den eindrucksvollen, senkrechten bis überhängenden Felsen vorbei und wendet sich noch vor einem oberhalb liegenden Sattel nach rechts. Nach einem
kurzen, flachen Stück erreicht man eine Stelle, an der sich der Weg in drei Äste teilt - man nimmt den mittleren, breiten Weg und geht steil hinauf
zu dem Punkt, an dem der östlich verlaufende Rücken der Tristmahlnschneid den Grat erreicht. Hier ist es in 1470m Höhe vorbei mit dem
Anstieg, man sieht hinab in eine tiefe Scharte zwischen Spitzstein und Brandelberg. Bis auf 1400m Höhe muss man durch Felsgelände und Buschwerk
hinunter in diese Scharte, hier kommt der Weg von Innerwald über die Brandelberg-Alm herauf. So steil, wie es abwärts ging, so steil arbeitet man
sich die nächsten 100 Hm zum Brandelberg hinauf, dessen Gipfel der Weg nicht berührt, sondern etwas unterhalb westlich umgeht. Den anstrengendsten
Teil hat man jetzt hinter sich, der Pfad führt ohne großen Höhenverlust zu einer weiteren Erhebung im Kamm, umgeht diese wieder westlich und führt
über einige felsige Stufen und Latschenwurzeln zu einem alten Grenzstein bis auf 1430m hinab - hier endet der Grat und geht in eine weite, baumlose
Hochfläche über. Über bunte Blumenwiesen gehen wir, an der Feichten-Alm vorbei, in leichter Steigung zum Zinnenberg hinauf. Der Weg verläuft westlich
des Gipfels, den man weglos ersteigen könnte, führt noch ein kurzes Stück durch Latschen und erreicht den Sattel zwischen Zinnenberg und Klausenberg
und die Klausenhütte. Zum Klausenberg sind es dann nur noch 10 min. leichter Aufstieg.
über den Klausengrat 211
Wenn man das Transportmittel an der Gogl-Alm geparkt hat, muss man den ganzen langen Weg wieder zurück.
Der Weg ist aber so schön, dass man ihn auch gerne zweimal gehen kann. Eine Beschreibung erübrigt
sich, zumal man sich ja noch gut an die beiden Gegenanstiege zum Brandelberg und zum Spitzstein
erinnern kann ... Das ist dann auch schon der Knackpunkt bei dieser Tour - der Weg ist lang, die
Kühle des Morgens ist der prallen Sonne gewichen, aber man muss zurück und es geht nicht nur abwärts,
eine Gratwanderung eben. Hier muss man sich die Zeit nehmen, um den Rückweg mit allen seinen Fassetten
noch einmal genießen zu können.